Es war einmal vor langer Zeit, da fuhr im Brohltal eine kleine Eisenbahn. Tagtäglich beförderte diese kleine Bahn Güter durch das Brohltal, gelegentlich auch Personen. Die kleine Bahn nannte sich dann Vulkan-Expreß. Die Menschen im Brohltal schenkten der kleinen Bahn nur wenig Beachtung, sie war einfach da und fuhr und fuhr.
Plötzlich jedoch wurde erzählt, die kleine Bahn stehe vor dem Ende und solle stillgelegt werden. Schnell fanden sich viele Freunde der kleinen Bahn zusammen und gründeten eine Interessengemeinschaft. Mit vielen Anstrengungen gelang es ihnen, die kleine Bahn zu retten, so daß heute wieder jährlich über 90.000 Besucher mit dem Vulkan-Expreß fahren, und auch Güterzüge wieder regelmäßig im Brohltal unterwegs sind.
So geschah es auch, daß jemand namens Markus D., wohnhaft in B. direkt am Bahndamm, der die kleine Bahn täglich am Fenster vorbeifahren sah und sich auch an sie gewöhnt hatte, an einem Tag im Juni 1995 seine Kamera nahm und zu fotografieren begann. Seit diesem Tag füllte sich das Foto-Archiv und bald schon quoll es über hinein bis ins World Wide Web.
Als letzte Schmalspurbahn in Rheinland-Pfalz und mit einer Spurbreite von 1000mm fährt seit Januar 1901 die Brohltalbahn von Brohl am Rhein, gelegen linksrheinisch etwa auf halber Strecke zwischen Bonn und Koblenz, durch das Brohltal, ein durch Vulkanismus geprägtes Gebiet, nach Engeln in der Eifel. Auf etwa 17,5 Kilometern überwindet die Bahn dabei einen Höhenunterschied von knapp 400 Metern.
Im unteren Abschnitt zwischen Brohl und Burgbrohl durchfährt der Zug ein enges wild-romantisches Tal, das zu jeder Jahreszeit ein anderes Gesicht besitzt. Auf dem oberen Abschnitt von Oberzissen nach Engeln, dem ehemaligen Steilstreckenabschnitt, der bis in die 30er Jahre des 20. Jahrhunderts mit Hilfe der Abt´schen Zahnstange befahren wurde, besitzt die Strecke Gebirgscharakter.
Entlang der ganzen Strecke findet man Zeugen der Erdgeschichte sowie ehemalige und noch immer genutzte Abbaustellen vulkanischer Produkte, die nicht zuletzt den Bau der Brohltalbahn vorangetrieben haben. Besonders sehenswert sind die Traßhöhlen als Reste des Abbaus im unteren Brohltal. Noch heute bietet die Brohltalbahn die einzige Möglichkeit, Phonolith (Klingstein), der zur Glasherstellung benötigt wird, vom Brenker Steinbruch abzutransportieren.
Aushängeschild der Brohltalbahn und des Brohltals ist der Vulkan-Expreß, ein Touristikzug, der seit 1977 immer mehr Menschen ins Brohltal lockt. Neben den Fahrten am Wochenende, bzw. Dienstags und Donnerstags während der Saison, werden zahlreiche Sonderfahrten programmäßig angeboten. Ebenso ist es jedoch möglich, einen Zug zu mieten und den eigenen Fahrplan zu erstellen.
Seit Anfang 1999 rollt auch der Güterverkehr wieder auf Schienen durchs Brohltal. Mehrmals pro Woche fahren Züge mit Container-Tragwagen und Phonolith-Containern zwischen Brenk und Brohl. Im Brohler Umladebahnhof (Güterbahnhof) werden die Container zur Zeit auf Lkws umgesetzt und weiter transportiert. Dieser Gütertransport, der zwar nicht nach einem festem Fahrplan durchgeführt wird, verhilft der Brohltalbahn zu einer ganz besonderen Stellung unter den deutschen Schmalspurbahnen.
Durch das im Umladebahnhof und zum Brohler Rhein-Hafen verlegte Drei-Schienen-Gleis und den Anschluß an den Bahnhof Brohl DB kommt es gelegentlich zu Besuchen von normalspurigen Fahrzeugen auf dem Gelände der Brohltalbahn.
Die nach außen hin einheitlich erscheinende Brohltalbahn besteht aus zwei Firmen, der Brohltal-Eisenbahn-GmbH (BEG) und der Brohltal-Schmalspureisenbahn-Betriebs-GmbH (Betriebs-GmbH), sowie einem Verein, der Interessengemeinschaft Brohltal-Schmalspureisenbahn e.V. (IBS). Die genauen Zusammenhänge zwischen diesen Firmen und dem Verein sind auf der Seite des Vulkan-Expreß genauer dargestellt.