Pressespiegel





Am 24.12.2005 schrieb die Rhein-Zeitung in der Regional-Ausgabe Ahrweiler:



Hundertjährige soll bald dampfen

Interessengemeinschaft Brohltal-Schmalspureisenbahn will 400 000 Euro für Restauration der „Lok 11“ aufbringen

Als „Eisenbahn-Kleinod am Rhein“ bezeichnet wird die meterspurige Brohltalbahn, die von Brohl im Rheintal bis nach Engeln auf die Höhen der Vulkaneifel führt. Heute ist die Brohltalbahn Fremdenver­kehrsattraktion und techni­sches Denkmal zugleich.

BROHLTAL. Doch dem war nicht immer so: Im Jahre 1987 noch war die Stilllegung der Bahn fast beschlossene Sache. Dem stellte sich eine Gruppe von Eisenbahnfreunden ent­gegen: Sie gründeten die In­teressengemeinschaft Brohltal-Schmalspureisenbahn (IBS) sowie fünf Jahre später auch die Brohltal-Schmalspureisenbahn Betriebs-GmbH, um fortan die Brohltal-Eisenbahn-Gesellschaft (BEG) tat­kräftig zu unterstützen. Mit Er­folg: Nach einigen Anlauf­schwierigkeiten zählt der Vulkan-Express heute rund 70 000 Beförderungen im Jahr. So konnte nicht nur die Stilllegung abgewendet, sondern die Brohltalbahn auf eine wirt­schaftlich tragfähige Grund­lage gestellt werden.

Doch die IBS stellte nicht nur den Fortbestand des Be­triebs der Brohltalbahn sicher. Ihre Mitglieder arbeiten eh­renamtlich bei der Aufarbei­tung und Reparatur der Fahr­zeuge mit. Gleiches gilt für die museale Darstellung der über einhundertjährigen Eisenbahn als Teil der Technik- und Heimatgeschichte des Brohltals. Dazu erwirbt die IBS mög­lichst originale oder histori­sche Fahrzeuge und stellt die­se der Betriebs-GmbH zur Verfügung.

Denkmalcharakter hat auch die historische Werkstatt auf dem Gelände des alten Bahnbetriebswerks in Brohl. Sie ist unter anderem mit einer alten Radsatzdrehbank und einigen „Uralt-Gerätschaften“ aus der Vorkriegszeit ausgestattet. Moderner geht es in der neuen Werkstatt nebenan zu. Die ehemalige Wa­genwerkstatt wurde als Fachwerkgebäude restauriert und soll zukünftig als stilechte Umgebung für bahnhistori­sche Ausstellungsstücke die­nen.

Die wahren Schmuck­stücke des Vereins aber sind eine Reihe von Personen- und Güterwagen sowie die alten Dampfloks – darunter die Vierzylinderverbund-Nassdampflok („Lok 11“) von 1906, die bis 1966 im Brohltal un­terwegs war. Die einzig übrig gebliebene Dampflokomotive der Brohltal-Eisenbahn feiert im kommenden Jahr ihr 100. Jubiläum und soll nun als „technisch attraktives Zug­pferd“ des Vulkan-Express wieder betriebsfähig gemacht werden – wenn denn genü­gend Spendenmittel verfüg­bar wären. „Dies ist ein riesiges Projekt, was wir uns für die nächsten drei Jahre konkret vorgenommen haben“, so die IBS. Tourismus und Denkmal­schutz könnten dabei unter einen Hut gebracht werden.

„Die Bürgermeister wollen Dampf“, sagt IBS-Mitglied Michael Baaden. Doch damit kann der gemeinnützige Ver­ein mangels funktionierender Dampfloks seit 2001 nicht mehr dienen. Damit es im Brohltal wieder dampft, ist die IBS auf Spenden und Zu­schüsse angewiesen. Schließ­lich wird es rund 400 000 Euro kosten, die alte Lok 11 wieder zum Laufen zu bringen. Dass es möglich ist, ein finanziell so ehrgeiziges Projekt zu stem­men, hat das Beispiel des „ VB 50“, dem Vulkan-Express aus dem Jahr 1925, gezeigt: Nach langwierigen Restaurie­rungsarbeiten, die fast 100 000 Euro gekostet haben, ist das historische Gefährt seit 2004 wieder in Betrieb und kann für Anlässe aller Art ge­mietet werden.

„Bei uns braucht gut Ding manchmal lange Weile“, sagt Baaden. Und obwohl es noch sehr viel zu tun gebe, habe der heute rund 300 Mitglieder zählende Verein in den ver­gangenen 18 Jahren doch sehr viel erreicht. Wenn da nicht das liebe Geld wäre: Das kommt durch Fahrgeldein­nahmen, Spenden und Bei­träge herein – und ist stets all­zu schnell wieder ausgege­ben, (peo)

► Infos zur Brohltal-Eisenbahn, Vereinsmitgliedschaft und Spendenmöglichkeiten unter www.vulkan-express.de. Mehr zur Dampflok 11sm auch unter www.11sm.de.



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